Wie gleich darf unterschiedlich sein?

27. Mai 2025

Manche Projekte klingen auf den ersten Blick einfach:
Eine Serie gestalten. Ein System anwenden. Ein Raster durchziehen. Doch genau da liegt die Herausforderung.


Denn sobald Gestaltung sich wiederholen soll, wird jede Abweichung sichtbar.
Und jede Gleichförmigkeit langweilig.
Ich denke an Formate mit vielen Ausgaben. An Themenmodule und Veranstaltungsserien.


Jedes Element hat andere Inhalte – andere Farben, andere Längen, andere Schwerpunkte.
Aber sie alle sollen wie ein Ganzes wirken.
Nicht identisch. Aber zusammengehörig.

Dafür braucht es keine Tricks.
Sondern ein gutes Auge für Struktur. Für Rhythmus. Für Wiedererkennbarkeit ohne Stillstand.

Ein System ist dann gut, wenn es Orientierung bietet, aber auch Spielraum.
Wenn es trägt, aber nicht einschränkt.
Wenn es sich anpasst, ohne beliebig zu werden.

Ich arbeite gern an solchen Aufgaben.
Weil sie präzise sind. Still. Anspruchsvoll.
Und weil sie zeigen, dass Gestaltung nicht laut sein muss, um stark zu wirken.

Denn genau das macht den Unterschied:
Nicht, wie auffällig etwas ist.
Sondern wie konsequent es bleibt; selbst dann, wenn sich der Inhalt verändert.

Die Kunst liegt oft nicht in der Idee.
Sondern im Halten der Linie.