Porträt von Boris Jakob in ruhiger, natürlicher Atmosphäre am Schreibtisch; authentischer Moment als visuelle Ergänzung zum Blogartikel über Echtheit im B2B-Marketing.

Wenn Authentizität zur Maske wird

14. Oktober 2025

Echtheit ist ein Wort, das heute fast zu oft fällt.
Kaum eine Marke, die nicht betont, menschlich, nahbar oder authentisch zu sein. Im B2B hat sich dieser Gedanke tief verankert, und genau das macht ihn fragwürdig.

Denn wenn alles nach Persönlichkeit aussieht, verliert sie ihren Wert. Viele Unternehmen versuchen, Echtheit zu gestalten. Mit bewusst unperfekten Layouts, mit betont lockerer Sprache oder emotionalen Kampagnen. Doch wer genau hinsieht, erkennt schnell: Das Ergebnis wirkt oft gleichförmig, weil alle denselben Mechanismus nutzen, um „menschlich“ zu erscheinen.

Echtheit lässt sich nicht entwerfen. Sie entsteht in den leisen Momenten, in denen kein Publikum zuschaut:
in einer klaren Entscheidung, in einer konsequenten Tonalität, in der Art, wie mit Kunden, Partnern oder Mitarbeitern umgegangen wird.


Sie zeigt sich nicht in der Verpackung, sondern in der Konsequenz.

Gerade im B2B, wo Prozesse, Daten und Strukturen dominieren, ist dieser Unterschied entscheidend. Marken, die sich auf ihre Substanz konzentrieren, bleiben glaubwürdig, auch ohne übertriebene Emotionalität. Sie brauchen keine aufgesetzte Lockerheit, sondern eine klare Linie, die sich durch Gestaltung, Sprache und Verhalten zieht.

Echtheit ist kein Stilmittel, sondern eine Folge von Konsequenz. Und sie ist messbar: nicht in Klickzahlen, sondern in Vertrauen.

Vielleicht besteht die wahre Aufgabe im B2B nicht darin, immer menschlicher zu wirken, sondern wieder verlässlicher zu werden.

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