Man sieht es, auch wenn’s keiner weiß.

22. Mai 2025

Manche Entwicklungen kommen nicht mit Ansage.
Sie passieren schleichend.
Irgendwo zwischen Alltag, Austausch und innerem Aha-Moment.

Ich hatte so eine Veränderung.
Kein lautes Ereignis. Kein neues Tool. Kein beruflicher Umbruch.
Sondern etwas viel Kleineres.
Ein Gedanke, der geblieben ist.

Vielleicht war es ein Gespräch. Vielleicht ein Projekt. Vielleicht ein Moment, in dem ich gemerkt habe:
Ich will anders arbeiten. Aufmerksamer. Klarer.
Ich will nicht einfach „gut“ gestalten. Sondern stimmig.
Nicht für Applaus – sondern für Substanz.

Seither hat sich meine Arbeit verändert.
Nicht in der Oberfläche. Aber im Kern.

Ich treffe Entscheidungen bewusster.
Ich höre besser zu. Ich sehe genauer hin.
Und ich lasse eher etwas weg, wenn es dem Projekt guttut.

Ich achte heute stärker auf Zwischentöne.
Ich frage anders. Ich schreibe Texte neu, die vor Jahren einfach durchgerutscht wären.
Ich sortiere klarer, bevor ich gestalte. Und wenn etwas nicht greift, spüre ich das früher.

Es gibt keine Vorher-Nachher-Folie davon.
Aber ich weiß, dass man es sieht.
Im Umgang. Im Rhythmus. In der Art, wie ich ein Thema anfasse. Ich bin nicht neu geworden.
Aber ich bin gewachsen.
Und das reicht.

Veränderung heißt für mich nicht, alles umzuschmeißen.
Sondern präziser zu werden in dem, was bleiben soll.

Und wenn jemand fragt, was sich verändert hat –
dann sage ich: Man sieht es. Auch wenn’s keiner weiß.