Design ist kein Spiel mit Angst. Es ist ein Spiel mit Vertrauen.
Ich sehe oft Gestaltungen, die laut sein wollen. Mit möglichst viel Inhalt. Möglichst vielen Farben. Möglichst vielen Hinweisen. Hauptsache, der Raum bleibt nicht leer. Aber genau darin liegt das Problem: Gestaltung aus Angst funktioniert selten. Angst, dass etwas fehlt. Angst, dass jemand es nicht versteht. Angst, nicht professionell genug zu wirken.
Dabei zeigt sich gute Gestaltung genau andersherum: In der Klarheit. Im Weglassen. Im Vertrauen darauf, dass die Idee trägt – auch ohne Verstärker.
Ein Design, das aus Vertrauen entsteht, führt ohne zu drängen. Es erklärt nicht alles, aber öffnet Raum zum Verstehen. Es ist kein Kontrollinstrument, sondern ein Angebot.
Vertrauen zeigt sich in der Auswahl: Welche Elemente sind wirklich nötig? Welche Worte sagen mehr als ganze Absätze? Und welche Leerstellen machen erst sichtbar, worum es geht?
Ich glaube nicht an Gestaltung, die alles erklärt. Ich glaube an Gestaltung, die Platz lässt für Wirkung. Und an Menschen, die bereit sind, diesen Raum zuzulassen.
Denn wer Gestaltung nur als Sicherheitsnetz sieht, wird nie spüren, wie stark sie wirken kann. Und wer ihr vertraut, wird merken: Es braucht nicht mehr. Nur das Richtige.
Ein gutes Layout braucht Struktur. Und der Leser braucht eine Führung, die nicht schreit, sondern trägt.
Ich arbeite oft an neuen Designs. Aber manchmal orientiere ich mich bewusst an alten. Weil sie mir zeigen, dass das stärkste Gestaltungselement oft genau das ist, was nicht da ist.